Montag, 16. Mai 2016

Der Regenwurmretter



Pitsch patsch, plitsch platsch. Ein kleiner Junge stiefelt durch Regenpfützen und juchzt voller Inbrunst. Er läuft hin und her und stapft immer wieder kräftig ins Wasser. Jetzt bleibt er mitten in der Pfütze stehen, beugt seine Knie und hebt zum Sprung an. Mit seiner ganzen Kraft springt er hoch in die Luft und platscht heftig zurück in die Pfütze. Es lacht lauthals und freut sich riesig, dass das Wasser hoch und rund um ihn herum spritzt. So macht er aus einer kleinen Pfütze viele Wassersprenkel und Wasserflächen. 

Mitten im Geschehen bleibt er stehen. Aus den Augenwinkeln hat er am Bürgersteigrand einen Regenwurm entdeckt. Der Junge schaut dem Regenwurm dabei zu, wie er sich vorwärts schleicht. Doch dann sieht er, dass sich der Regenwurm in die falsche Richtung windet, hin zur Straße statt weg von ihr. Vorsichtig beugt er sich vor, nimmt den Regenwurm in seine kleinen Hände und trägt ihn ganz behutsam zu den Büschen auf der anderen Seite des Bürgersteigs. Währenddessen spricht er mit dem Regenwurm wie mit einem guten Freund. Er gibt ihm den Rat das nächste Mal besser aufzupassen und auf seinem Weg zu bleiben, denn die Autos sind so groß und können doch den kleinen Regenwurm nicht sehen. Der Junge setzt den Wurm auf die Erde und sieht ihn davonschleichen. Einmal noch hält der Regenwurm inne. Es hat den Anschein, als hätte der Regenwurm verstanden, was der kleine Junge ihm erzählt hat. 

Freundschaft ist überall zu finden. 

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