Freitag, 23. Januar 2015

Ich nehme mir meine eigene Zeit




Ich nehme mir Zeit zu atmen. Nehme meinen morgendlichen Duft wahr, spüre den Atemstrom in Nase und Lungen, gebe mich der Atemwelle im Körper hin.

Ich nehme mir Zeit zu gehen. Hebe bewusst meine Knie, setze achtvoll einen Fuß vor den anderen, berühre dankbar den Boden, schreite forsch vorwärts, bewege mich zuversichtlich durch den Raum.

Ich nehme mir Zeit mit dem Auto zu fahren. Lege meine Hände ans warme, fellbezogene Lenkrad, schalte rasant in die einzelnen Gängen, höre aufmerksam die Nachrichten im Radio, erfreue mich der endlich klar gewordenen Scheiben und strebe meinem Ziel entgegen. 

Ich nehme mir Zeit die Dinge bewusst zu tun, die ich gerade tue. Sehe dem raffinierten Spiel meiner Hände zu, genieße es die Abläufe zu verbessern und zu vereinfachen, erlebe diesen Moment. 

Ich nehme mir Zeit zuzuhören. Höre mich sprechen, höre mich denken, höre andere sprechen, höre ihre Sorgen, ihr Sehnsüchte, höre den Wind und höre das Rauschen und Brummen der Welt. 

Ich nehme mir Zeit meine Fehler zu registrieren, nehme die Unbequemlichkeit in Kauf sie zu korrigieren, nehme mir Zeit das richtige zu tun.

Ich nehme mir Zeit beschwingt zu leben und genieße mit allen Sinnen was sich mir bietet.

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