Ich nehme mir Zeit zu atmen. Nehme meinen morgendlichen Duft
wahr, spüre den Atemstrom in Nase und Lungen, gebe mich der Atemwelle im Körper
hin.
Ich nehme mir Zeit zu gehen. Hebe bewusst meine Knie, setze
achtvoll einen Fuß vor den anderen, berühre dankbar den Boden, schreite forsch
vorwärts, bewege mich zuversichtlich durch den Raum.
Ich nehme mir Zeit mit dem Auto zu fahren. Lege meine Hände
ans warme, fellbezogene Lenkrad, schalte rasant in die einzelnen Gängen, höre
aufmerksam die Nachrichten im Radio, erfreue mich der endlich klar gewordenen Scheiben
und strebe meinem Ziel entgegen.
Ich nehme mir Zeit die Dinge bewusst zu tun, die ich gerade
tue. Sehe dem raffinierten Spiel meiner Hände zu, genieße es die Abläufe zu verbessern
und zu vereinfachen, erlebe diesen Moment.
Ich nehme mir Zeit zuzuhören. Höre mich sprechen, höre mich
denken, höre andere sprechen, höre ihre Sorgen, ihr Sehnsüchte, höre den
Wind und höre das Rauschen und Brummen der Welt.
Ich nehme mir Zeit meine Fehler zu registrieren, nehme die
Unbequemlichkeit in Kauf sie zu korrigieren, nehme mir Zeit das richtige zu
tun.
Ich nehme mir Zeit beschwingt zu leben und genieße mit allen
Sinnen was sich mir bietet.
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